Der Sommer ist da

Unanfechtbar. Draußen sind um die 30 Grad, die Kinder halten Ihre Zeugnisse in der Hand und freuen sich über 3 lange Monate schulfrei. Höchste Zeit für ein Update, denn Neues gibt es wie immer einiges.

Während in unserem Tal die Abholzung des abgebrannten Waldes langsam aber stetig voranschreitet, mussten wir im Mai mit ansehen, wie auf der anderen Seite unseres Dorfes eine weitere Bergkette in Flammen aufging. 10.000 Hektar Nadelwald in nicht einmal drei Tagen. Wieder ein Großeinsatz für Hunderte Feuerwehrleute und dutzende Hubschrauber sowie die Evakuierung einiger Dörfern. Wieder ein stetiges Bangen hinsichtlich der Windrichtung und der Lage der Grundstücke und Häuser unserer Freunde. Wieder der Qualm und Geruch von verbranntem Holz über Tage hinweg und… offensichtlich wieder Brandstiftung.

Dass es nicht mehr viel gibt, was um uns herum abbrennen kann, beruhigt tatsächlich nur teilweise. Dafür ist der Sommer des letzten Jahres einfach noch zu präsent. Allerdings konnten wir so darauf konzentrieren, unseren Freunden dabei zu helfen, Ihre Häuser zu schützen, Ihre Tiere in Sicherheit zu bringen und Ihnen einen ruhigen Ort während der Tage und Nächte der Evakuierung zur Verfügung zu stellen.

Nach drei Tagen endete das Ganze dann und, was für ein Segen, es begann eine zweiwöchige Regenphase.

Diesem Regen zum genau richtigen Zeitpunkt verdanken wir auch, dass es unseren kleinen Jungbäumen bisher blendend geht. Sowohl ein großer Teil der Eicheln als auch der gepflanzten Bäumchen wachsen und gedeihen.

Damit wir sie über den Sommer bekommen, haben wir uns übrigens 1m3 Behälter organisiert und auf dem Hang aufgestellt. Diese können wir nun mit einer Pumpe befüllen und so in regelmäßigen Abständen die Bäumchen bewässer.

Auch haben wir mithilfe unserer beiden letzten Helfer Nicki und Ninja einen neuen Wasserspeicher auf dem Grundstück angelegt. Mit ungefähr 25 m3 ist er der größte Speicher, den wir bisher haben und soll nicht nur als Reserve, sondern auch als offener Teich den Insekten, Amphibien und Vögel dienen. Ein paar Handgriffe müssen aber noch gemacht werden. Es fehlt noch an Steinen, Kies und einer Filteranlage.

So wie es im Moment aussieht, haben wir auch ein gutes Obstjahr. Aus den Kirschen des Kirschbaumes, der das Feuer überlebt hat, konnten wir einen guten Marmeladenvorrat anlegen, die Apfelbäume hängen voll, Trauben, Kiwis, Pflaumen, Feigen, Birnen. Dieses Jahr scheint es von allem etwas zu geben. Höchste Zeit, die abgebrannte Obstpresse wieder zu reparieren.

Auch die Olivenbäume tragen reichlich und wir sind guter Dinge, dass wir dieses Jahr tatsächlich schon wieder Olivenöl pressen können. Allerdings lässt sich aufgrund der vielen fehlenden Bäume bisher noch nicht endgültig absehen, wie viel am Ende herauskommt. Die 25 kg Leguminosen, die wir im Herbst auf dem Olivenhain als Gründünger gesät haben, waren auf jeden Fall, zusammen mit den Blumensamen für die Bienen, eine Augenweide.

Wir haben euch ja versprochen, dass wir nach Möglichkeiten suchen werden, die fehlenden Kilo mit den Oliven unserer Freunde auszugleichen. Es sieht gut aus, aber ob es wirklich klappt, können wir aber bisher noch nicht endgültig sagen. Dazu dann beim nächsten Mal mehr.

Dieses Jahr haben wir uns dafür entschieden, unseren Garten zusammen mit unseren Freunden auf dem Gelände einer alten Gärtnerei anzulegen. Dort haben wir bereits in den vergangenen Jahren unsere Kartoffeln gepflanzt. Die Fläche ist wesentlich großer als unser bisheriger Garten und wir teilen uns so die Arbeit.

Bei all den Aufforst- und Landarbeiten geht der Bau meiner Messerwerkstatt leider etwas langsam vorwärts. Als Ausgleich dazu konnten wir allerdings unseren Plan einer Veranda verwirklichen. Für diesen Sommer habe ich somit vorerst wieder einen neuen (und sehr angenehmen) temporären Arbeitsplatz.

Soviel mal wieder von uns. Wie immer freuen wir uns auf und über eure Kommentare. Bis dahin, bleibt Gesund und kommt gut in den Sommer.

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Die vierte Woche

4 Wochen sind wir nun dabei Löcher zu graben, die Bäumchen zu pflanzen, zu wässern und mit Baumschützern auszustatten. Gezählt haben wir sie nicht, aber um die 1000 Bäume haben wir sicher schon gepflanzt. Ohne die Hilfe von Vettonia, dem Umweltverein, dem wir uns mittlerweile angeschlossen haben, hätten wir sicher nur einen Bruchteil von dem erreicht. Wir hatten so nun schon ein paar Schulklassen und eine Gruppe von Helfern von der Caritas bei uns vor der Tür, die uns beim Pflanzen geholfen haben. 

Die Pflanzsaison geht allerdings auch langsam ihrem Ende entgegen. Stück für Stück kommt hier der Frühling, die Temperaturen steigen und es wird trockener. Da es schwierig wird, alle Bäume über die Trockenzeit hinweg zu gießen, ist es besser, nur noch die restlichen Stecklinge der stärksten Baumarten zu pflanzen. Sicher werden auch noch ein paar Vogelhäuser hinzukommen.

Unterdessen gehen die Fällarbeiten um uns herum stetig weiter. Bis in die Nacht laufen die Motorsägen und Schreddermaschinen und beim ersten Morgengrauen geht das Knattern und Rattern wieder los. Beim Anblick der Kahlschläge sind wir uns sicher, dass unsere Aufforstung das Beste ist, was wir machen können, um möglichst schnell aus einer Mondlandschaft wieder einen Lebensraum zu schaffen.

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Ein Baum nach dem anderen

insgesamt 150 kleine Kork- und Steineichen haben so gestern Ihren neues Zuhause bekommen. Wir treffen uns jetzt jedes Wochenende zum Pflanzen.

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Let it Grow!!!

Bäume, Bäume, Bäume. kleine Bäume, große Bäume, verbrannte Bäume abholzen, neue Bäume pflanzen, Bäume gießen, wie bringe ich richtig den Baumschutz an, etc. etc. In der letzten Woche gab es wohl kaum ein anderes Thema und es wird wohl auch noch eine Weile so weiter gehen. Um die 300 Bäume haben wir wohl in der letzten Woche pflanzen können. Mit guter Laune und Asche in Mund und Augen. Um die 1000 warten noch auf Ihren neuen Standort. Ihr seid herzlich eingeladen, mitzupflanzen.

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Waldwechsel – die Zweite

Es sind nun bald sechs Monate, seit das Feuer den Wald um uns herum in die Kulisse eines Katastrophenfilms verwandelt hat. Aus schwarzen Berghängen wurde braune und zwischen den toten Stämmen haben sich die ersten Pflanzen durchgekämpft.

Unsere Pläne und Ideen, unser Umfeld neu zu begrünen und mit einem Mischwald zu bepflanzen, haben sich inzwischen in ein laufendes Projekt verwandelt.

Dank des Umweltvereins Vettonia, der uns dabei unterstützt, konnten wir Unmengen an Samen sammeln, Pflanzen zur Neubepflanzung bei den staatlichen Baumschulen der Extremadura beantragen sowie offiziell die Neubepflanzung der ungefähr 3 Hektar Waldfläche um uns herum beantragen. Dass wir die Fläche mit heimischen Bäumen aufforsten dürfen, haben wir Anfang Januar schriftlich bestätigt bekommen. Und so haben wir, zusammen mit einigen Mitgliedern des Vereins, unseren Freunden und Familien aus dem Dorf in den letzten Wochen begonnen, erste Abschnitte in Handarbeit vom Totholz zu befreien und Samen, wie Eicheln und Nüsse zu stecken.

Dank Eurer Unterstützung bei der Sammelaktion konnten wir uns einige Pflanzwerkzeuge kaufen. Des Weiteren können wir so zusätzliche Jungpflanzen kaufen und diese mit Schutzhülsen und anderem gegen Wildverbiss ausstatten.

Während wir uns im kleinen um das kümmern, was uns umgibt, rollen um uns herum die großen Baumerntemaschinen /Harvester und Bulldozer, um sich das Holz aus den Wäldern zu holen, was zumindest noch zu Pellets verarbeitet werden kann. Sie werden sicher noch einige Monate benötigen, um in Gänze zu beseitigen, was das Feuer verkohlt hat.

Was danach mit der Fläche von immerhin ca. 1000 ha passiert, konnte uns bisher noch niemand sagen. Die, die bereits Erfahrung mit Waldbränden in der Gegend haben, sind jedoch wenig optimistisch und denken, dass wohl einfach wieder Kiefern nachwachsen.

Um so wichtiger ist es, dass unser kleines Waldwechsel-Projekt gelingt.

Auf unserer eigenen kleine Farm sind wir noch immer dabei, das Beste aus der Situation zu machen.

Wir können jetzt, nachdem einige Zeit verstrichen ist, genau sehen, welcher Baum wie stark von den Flamen getroffen wurde. Von den 350 Bäumen auf unserem Grundstück, wurden 41 so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass wir sie kurz über dem Boden absägen mussten. Wir hoffen, dass diese neu austreiben und sie so in 10 bis 15 Jahren wieder zu neuen Bäumen heranreifen. Bei 68 weitere Bäume mussten wir die Äste bis auf den Stamm zurückschneiden. Diese treiben bereits neu aus und werden voraussichtlich in 5 bis 7 Jahren wieder Äste haben, die stark genug sind, um Oliven zu tragen. Die 20 bis 30 Obstbäume, die von der Hitze erschlagen wurden, ersetzen wir Stück für Stück auch unter dem Gesichtspunkt der klimatischen Veränderungen. So haben wir gerade 7 Pistazienbäume und einen Granatapfel geliefert bekommen und es werden sicher auch einige Obstsorten dieses Frühjahr dazu kommen.

Auch haben wir an Stelle zweier abgebrannter Olivenbäume ein neues Wasserreservoir angelegt, um in den trockenen Monaten zur Not mehr Wasser zur Bewässerung zu haben. Im Moment ist es sogar durch die anhaltenden Regenfälle im Dezember gut gefüllt. Später werden wir es noch mit einer Folie auslegen und so einen kleinen Teich daraus machen.

Es gab und gibt also wieder viel Neues zu lernen. Gerade was die Olivenbaumpflege anbetrifft, mussten wir uns wieder einiges an Ratschlägen einholen. Man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.

In diesem Sinne, bis bald, passt auf euch auf, kommt gut durch den Winter und schreibt uns!

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Waldwechsel – der Anfang

Wir haben heute zusammen mit Vetonia, einem regionalen Umweltverein und einigen Leuten aus dem Dorf einen ersten Abschnitt der abgebrannten Waldfläche umgearbeitet. Leider im Moment nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber dennoch ein schöner Anfang.

Kurz aufgelistet, haben wir so den Großteil der verbrannten Stämme umgesägt, kleine Gräben und Terassen gezogen und mit Stroh, Ästen und den Stämmen verstärkt, damit sich bei Regen die Asche und die Nährstoffe darin sammeln können Außerdem Weizen und Leguminosensamen verteilt, damit es schnell wieder eine grüne Decke gibt und Vogelhäuser und Insektenhotels aufgehängt.

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die guten Seiten

Nachdem der Feuerbericht vom letzten Eintrag wohl eher niederschmetternd gewesen ist, möchten wir jetzt einen weit optimistischer Beitrag nachlegen.

Es gibt gleich mehrere gute Nachrichten.

Das erste, und wohl auch wichtigste Ereignis ist…

…ES REGNET.

Nach fast drei einhalb Monaten ohne einen Tropfen hat es gestern endlich angefangen, richtig zu regnen. In den letzten 24 Stunden haben sich 2 qm Regenwasser in unseren Regenspeichern gesammelt, obwohl erst das halbe Dach angeschlossen ist.

Die ersten Pflanzen sprießen und die ersten neuen Blätter treiben auch schon aus.

Prägende Ereignisse bringen oft Menschen zusammen. In unserem Fall trifft es zumindest zu. Durch das Feuer haben wir festgestellt, dass wir mehr tolle Nachbarn um uns herum haben, als wir geahnt haben. Gerade weil bei uns Nachbarschaft bedeutet, dass sie zum Teil ein paar Kilometer entfernt auf der anderen Seite der Berge wohnen.

Wir freuen uns riesig darüber, dass sich daraus nun eine Gruppe entwickelt hat, die sich gegenseitig unter die Arme greift. Einmal die Woche treffen wir uns nun auf einem unserer Grundstücke, um gemeinsam die Feuerschäden zu beseitigen.

So konnten wir in unserem Fall innerhalb von drei Stunden bereits einen Großteil unserer verbrannten Bäume aus dem Olivar holen.

Eine wirklich großartige Sache der letzten Tage haben wir euch zuverdanken. Wir haben wirklich viele tolle Nachrichten, Emails und Angebote zur Unterstützung von euch bekommen. Wir wurden auch einige Male gefragt, ob wir Hilfe benötigen und auch, ob wir nicht ein Crowdfounding-Projekt starten möchten. Vielen Dank dafür!!

Wir hatten uns bisher noch nie damit beschäftigt und ehrlich gesagt fühlt es sich auch etwas merkwürdig an, so etwas zu starten. Wir haben aber auch festgestellt, dass wir für das, was wir vorhaben, nehmlich den Wandel des Waldes um uns herum von verwuchertem ungepflegten Nadelwald in einen Mischwald, nicht alleine schaffen werden. Doch genau dieser Wandel ist es, der uns in Zukunft vor Feuern wie diesem schützt. Auch müssen wir zugeben, dass es für uns ein härterer Brocken ist, alles neu zu beschaffen, was wir für die Olivenernte und Pflege benötigen.

Daher möchten wir gerne eure Hilfe auf diesem Weg annehmen. Wenn Ihr uns unterstützen möchtet, findet ihr hier den Link, um uns helfen:

www.leetchi.com/c/vogelinsel

Vorerst freuen wir uns wie immer über über Eure Nachrichten und Kommentare, die da kommen mögen. Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße aus der verregneten Sierra de Gata

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Nicht abgebrannt

Und wieder sind so viele Monate vergangen, ohne dass wir uns die Zeit zum Bloggen genommen haben. Wieder gibt unendlich viel Neues, was wir euch zeigen und erzählen wollen. Nach einem Jahr Funkstille schulden wir euch eigentlich, dass wir erst einmal bei all den Fortschritten anfangen, die wir beim Hausbau, auf dem Grundstück und bei unseren Handwerken gemacht haben. Der Innenausbau, die recycelte Holztür, das neue Zuhause für die Hühner, der neue Wasserspeicher, unseren zwei neuen Katzen und und und.

All dass muss allerdings noch etwas warten. Im Moment sind wir froh, dass wir diese Sachen noch genießen können bzw. wir überhaupt noch ein Haus, eine Werkstatt, ja unsere Basis hier haben.

Unser Tal und die umliegenden Berge wurden von einem Waldbrand heimgesucht und trotz der vielen Stunden und Tage Arbeit, die wir jedes Jahr investieren, sind wir leider nicht verschont geblieben. Ich sitze gerade entspannt vor unserem Haus und schreibe. Das kann ich nur, da wir sehr großes Glück hatten. Unglaublich viel Glück. Und großartige Feuerwehrleute.

Bevor ihr Euch mit den Fotos ein Bild machen könnt, versuche ich euch zu beschreiben, wie diese Stunden und Tage seither für uns aussahen. Es fing am 10. August am frühen Nachmittag an einer Bundesstraße einige Kilometer entfernt an. Wie schon einige Male zuvor, denn in den vergangenen Jahren haben wir schon einige Feuer dieser Art miterlebt. Immer Brandstiftung. Immer an derselben Straße. Dass es Brandstiftung war, ist daran zu erkennen, dass es an mehreren Stellen gleichzeitig anfing. Dieses Mal allerdings hat es der Wind in unsere Richtung getrieben. Nachdem wir erst einmal beobachtet, wie es sich entwickelt. Wir sind zum Glück sehr gut vernetzt mit unseren Nachbarn. Als abzusehen war, dass es immer näher kommt, haben wir alle wichtige Unterlagen, Kleidung und anderes zusammengepackt, die Autos in Startposition geparkt, Hunde und Katzen zusammen gesammelt, die Hühner freigelassen und so weit es geht um das Haus alles auf- und wegzuräumen. Speziell alles aus Kunststoff.

Gegen 18:00 Uhr war dann klar, dass es bis zu uns kommen könnte. Immer abhängig davon, wie der Wind steht. Das war der Punkt, an dem wir uns entschieden haben, dass Kinder, Familie und Tiere besser im Dorf aufgehoben sind. An dieser Stelle vielen Dank an meine Schwester Anja, meine Cousine Ellen und meine Nichte Klara. Diese waren den Tag zuvor bei uns angekommen, um hier Urlaub zu machen. Danke, dass ihr uns mit den Kids geholfen und so tapfer durchgehalten habt!

Die kommenden Stunden haben damit zugebracht, alles um unser Haus mit dem restlichen Wasser zu befeuchten, was uns nach mehr als 2 Monaten der Dürre noch blieb und zu beobachten, wie das Feuer weiter auf uns zukam. Zwischenzeitig sah es sogar so aus, als ob das Feuer an uns vorbeizieht, doch gegen halb neun haben wir letztendlich beschlossen, dass wir nicht mit ansehen wollen, wie alles in Rauch aufgeht. Die hiesige Polizei hat uns schon zuvor gebeten, zu unserer Sicherheit besser ins Dorf zu fahren.

Kurz darauf wurde allerdings auch klar, dass auch das Dorf evakuiert wird. Daher sind wir von dort ins Freibad im Nachbardorf gefahren, um dort die Nacht zu verbringen. Zu diesem Zeitpunkt sind wir fest davon ausgegangen, dass sicher nichts von dem übrig sein würde, was wir uns hier aufgebaut haben.

Wir danken allen Kräften, die dafür gesorgt haben, dass es nicht so ist. Denn gegen 4 Uhr morgens klopfte es an der Tür von Gustav (unserem VW-Bus). Unser Freund und Feuerwehrmann Pablo kam gerade müde und voller Asche und Staub von seinem Einsatz, um uns zu sagen, dass unser Haus noch stünde. Unsere Hühner hätten ihn freudig begrüßt, doch einiges um unser Haus sei abgebrannt.

Das Feuer hielt auch den darauffolgenden Tag stand und erst zwei Tage später durften wir unser Grundstück wieder betreten.

Und so sieht es nun bei uns aus. Wohl am traurigsten ist, dass ein Teil unserer Oliven- und Obstbäume verbrannt ist. Olivenbäume sind stark, doch es wird sicher einigen Jahre dauern, bis sie sich der größte Teil wieder erholt. Bei den anderen Bäumen müssen wir sehen, ob sie neu austreiben. Einige werden es sicher nicht schaffen. Daneben hat es unseren Anhänger, das Gewächshaus, das Baumhaus der Kinder sowie diverse Spiel- und Werkzeuge erwischt.

Heute, 2 Wochen später, haben wir den Großteil der verbrannten Reste aus Kunststoff, Glas, Kabeln etc. in Müllsäcken. Was aus der Stahlkonstruktion des Anhängers wird, ist noch nicht klar. Die nächsten Wochen werden wir wohl mit dem Zurückschneiden und Absägen der betroffenen Olivenbäume verbringen.

Was wir in den letzten Jahren bereits begonnen haben, werde wir nun verstärkt vortsetzen. Wir werden dass uns umgebende Land mit anderen Bäumarten aufforsten. Mit Bäumen, die uns nicht das Gefühl geben, auf einem Pulverfass zu sitzen Wir werden mit dem Pflanzen und Sähen von heimischen Bäumen und Sträuchern dazu beitragen, dass wieder ein gesunder Mischwald um uns herum wächst und wir in zehn Jahren nicht wieder eine Wand aus Nadelbäumen vor uns haben, die beim kleinsten Funken zur Hölle wird. Ihr seid gerne eingeladen, uns dabei zu unterstützen. Unser Grundstück ist momentan eine grüngelbe Insel inmitten von verbranntem Wald. Wir hoffen nun auf Regen, um den Staub weg und etwas Leben einzuspülen. Der letzte Regen hier war Ende Mai. Es wird Zeit.

Das ist unser Grundstück aus der Vogelperspektive (Gracias Vincente für den Dronenflug)

Wir sind jetzt offiziell eingetragenes Katastrophengebiet. Bei diesem Feuer sind mehr als 1000 ha Wald verbrannt und es war nur eines der bisher ca. 400 Feuer in diesem Jahr in Spanien. Allein in Spanien sind dieses Jahr bereits mehr als 250.000 ha abgebrannt. In Portugal sind es über 80.000, in Frankreich über 60.000ha.

Danke an alleFreunde die uns beim Vorbereiten geholfen und uns ihre Unterkünfte und Hilfeangeboten haben. Danke an alle 150 Feuerwehrleute, die Ihre Haut für uns riskiert haben und danke auch an Anja, Klara und Ellen, für Euer Verständnis und eure Unterstützung.

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Upgrade 2021

Ja, wir sind noch da. Auch wenn wir uns etwas rar gemacht haben. Und ich kann euch auch gleich zu Anfang versichern, dass wir immer noch fleißig sind und uns beim besten Willen nicht langweilig geworden ist.

Wie immer nach unseren längeren Pausen, werde ich versuchen, hier etwas aufzuholen. Wir haben heute ungefähr 35°C und ich habe sowieso keine Lust, bei den Temperaturen rauszugehen.

Also bringen wir Euch mal auf den neuesten Stand.

  1. In unserem letzten Eintrag ZUM BAU hatten wir ja schon angesprochen, dass es jetzt an den Innenausbau geht.

Leider ging alles weit langsamer vonstatten als ursprünglich gedacht. Allerdings haben wir nun ein Schlafzimmer und das Kinderzimmer ist so gut wie fertig. Da beides im neuen Obergeschoß liegt, gibt es jetzt anstelle der Aluleiter auch eine Treppe.

Die Treppe haben wir aus Kastanienholz gezimmert, welches wir im vergangenen Jahr bestellt und hier im Haus getrocknet hatten. Wir konnten unseren Tischlerfreund Miguel dazu überreden, uns bei dem Hauptteil zu helfen. So habe ich einen erstklassigen Kurs Berechnen von Stufen und im Fräsen bekommen. In die erste Stufe habe ich zum Verbinden zweier Bretter ein wenig des Grenadill-Holzes verwendet, welches ich gelegentlich für die Messer verwende. Das Geländer ist aus einer kleinen Eiche gemacht. Es ist noch nicht ganz fertig. Einige Streben aus Lorbeerholz sind noch nicht eingebaut.

In den Zimmern hatten wir ursprünglich einen Lehmputz vorgesehen. Um ein wenig Zeit zu sparen, hatten wir diesen ausnahmsweise nicht selbst zubereitet, sondern luxuriös eingekauft. mit dem Ergebnis, dass dieser beim besten Willen nicht halten wollte und wir ihn aufwendig mit Staubschutz (Brille, Maske etc.) wieder herunterholen mussten. Darüber könnte ich jetzt wohl einige Seiten vollschreiben.

Ich kürze es mal ab: Streiterei mit dem Hersteller – Baustoffprüflabor – Anwalt – Sachverständiger – evtl. Gerichtsprozess.

FINGER WEG VON NATURCLAY!!

Jetzt haben wir einen normalen Kalkputz auf den Wänden und hoffen, dass wir das Geld für den angeblichen Lehmputz (der laut Labor fast keinen Lehm enthält) zurückbekommen.

Die Wärmekammer im zweiten Zimmer ist eine Erweiterung unseres Lehmofens. Für den Schornstein mussten wir das neue Dach durchbrechen. Zum Glück haben wir dafür einen Helfer in unserem Umfeld gefunden, der sich damit auskennt, denn damit habe ich mich wirklich schwergetan.

2. Was unser KUNSTHANDWERK anbetrifft, so haben wir neben den bisherigen auch ein paar neue schöne Sachen.

Ama hat einen Weg gefunden, um ihre Illustrationen zu vermarkten. Neben den Promotionen für Events oder Lokalen gibt es Ihre Grafiken jetzt auf Tassen, Pins, Beuteln, Kühlschrankmagneten oder Flaschenöffnern.

Was meine Holzarbeiten anbetrifft, habe ich mein Sortiment um Taschenmesser und Schneidbretter erweitert.

Solltet Ihr mehr sehen wollen, müsst Ihr unbedingt auf unserer Webseite zu den Holz- und Lederarbeiten vorbeischauen: www.ixtlanwoodcraft.de oder euch auf Instagram mit uns verbinden.

Erhältlich sind unsere Sachen auf ETSY, auf Klingenhaus.de, im Rarehouse in Köln Frechen, seit letzter Woche im Kunsthandwerksshop von Pajarillos in Villamiel (ES), bei uns am Marktstand und natürlich, wenn ihr uns einfach eine Mail schreibt.

3. So – last but not least- auch noch das sicher von einigen von euch erwartete Upgrade zu den Oliven.

Ja, wir haben dieses Jahr einiges an Oliven an den Bäumen und ja, wir werden uns große Mühe geben, auch dieses Jahr „das beste Olivenöl der Welt 😉 “ zu produzieren. Dazu halten wir euch auch in den kommenden Wochen auf dem Laufenden.

Wir hoffen, ihr seid nicht gelangweilt, erschlagen oder was auch immer von unseren Neuigkeiten. Wie immer, freuen wir uns natürlich auf Eure Mails und Kommentare.

Bis dahin alles Gute und bleibt gesund!

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So klein

Da sind sie nun. Millionen von Blüten über den ganzen Hain. Der Himmel ist blau und die Temperaturen reißen schon die 25grad Marke. Es gibt schon die ersten Stimmen, die jammern, dass es nicht genug regnet, aber alle sind sich einig, dass es für die Oliven im Moment so am besten ist. Nachdem ich die letzten Wochen für eine größere Messerserie in der Werkstatt verbracht habe, wird es jetzt auch Zeit, endlich dass Gras zu mähen. Wird wohl 2 Wochen dauern , bis ich da durch bin.

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