Unanfechtbar. Draußen sind um die 30 Grad, die Kinder halten Ihre Zeugnisse in der Hand und freuen sich über 3 lange Monate schulfrei. Höchste Zeit für ein Update, denn Neues gibt es wie immer einiges.
Während in unserem Tal die Abholzung des abgebrannten Waldes langsam aber stetig voranschreitet, mussten wir im Mai mit ansehen, wie auf der anderen Seite unseres Dorfes eine weitere Bergkette in Flammen aufging. 10.000 Hektar Nadelwald in nicht einmal drei Tagen. Wieder ein Großeinsatz für Hunderte Feuerwehrleute und dutzende Hubschrauber sowie die Evakuierung einiger Dörfern. Wieder ein stetiges Bangen hinsichtlich der Windrichtung und der Lage der Grundstücke und Häuser unserer Freunde. Wieder der Qualm und Geruch von verbranntem Holz über Tage hinweg und… offensichtlich wieder Brandstiftung.
Dass es nicht mehr viel gibt, was um uns herum abbrennen kann, beruhigt tatsächlich nur teilweise. Dafür ist der Sommer des letzten Jahres einfach noch zu präsent. Allerdings konnten wir so darauf konzentrieren, unseren Freunden dabei zu helfen, Ihre Häuser zu schützen, Ihre Tiere in Sicherheit zu bringen und Ihnen einen ruhigen Ort während der Tage und Nächte der Evakuierung zur Verfügung zu stellen.
Nach drei Tagen endete das Ganze dann und, was für ein Segen, es begann eine zweiwöchige Regenphase.
Diesem Regen zum genau richtigen Zeitpunkt verdanken wir auch, dass es unseren kleinen Jungbäumen bisher blendend geht. Sowohl ein großer Teil der Eicheln als auch der gepflanzten Bäumchen wachsen und gedeihen.
Damit wir sie über den Sommer bekommen, haben wir uns übrigens 1m3 Behälter organisiert und auf dem Hang aufgestellt. Diese können wir nun mit einer Pumpe befüllen und so in regelmäßigen Abständen die Bäumchen bewässer.
Auch haben wir mithilfe unserer beiden letzten Helfer Nicki und Ninja einen neuen Wasserspeicher auf dem Grundstück angelegt. Mit ungefähr 25 m3 ist er der größte Speicher, den wir bisher haben und soll nicht nur als Reserve, sondern auch als offener Teich den Insekten, Amphibien und Vögel dienen. Ein paar Handgriffe müssen aber noch gemacht werden. Es fehlt noch an Steinen, Kies und einer Filteranlage.
So wie es im Moment aussieht, haben wir auch ein gutes Obstjahr. Aus den Kirschen des Kirschbaumes, der das Feuer überlebt hat, konnten wir einen guten Marmeladenvorrat anlegen, die Apfelbäume hängen voll, Trauben, Kiwis, Pflaumen, Feigen, Birnen. Dieses Jahr scheint es von allem etwas zu geben. Höchste Zeit, die abgebrannte Obstpresse wieder zu reparieren.
Auch die Olivenbäume tragen reichlich und wir sind guter Dinge, dass wir dieses Jahr tatsächlich schon wieder Olivenöl pressen können. Allerdings lässt sich aufgrund der vielen fehlenden Bäume bisher noch nicht endgültig absehen, wie viel am Ende herauskommt. Die 25 kg Leguminosen, die wir im Herbst auf dem Olivenhain als Gründünger gesät haben, waren auf jeden Fall, zusammen mit den Blumensamen für die Bienen, eine Augenweide.
Wir haben euch ja versprochen, dass wir nach Möglichkeiten suchen werden, die fehlenden Kilo mit den Oliven unserer Freunde auszugleichen. Es sieht gut aus, aber ob es wirklich klappt, können wir aber bisher noch nicht endgültig sagen. Dazu dann beim nächsten Mal mehr.
Dieses Jahr haben wir uns dafür entschieden, unseren Garten zusammen mit unseren Freunden auf dem Gelände einer alten Gärtnerei anzulegen. Dort haben wir bereits in den vergangenen Jahren unsere Kartoffeln gepflanzt. Die Fläche ist wesentlich großer als unser bisheriger Garten und wir teilen uns so die Arbeit.
Bei all den Aufforst- und Landarbeiten geht der Bau meiner Messerwerkstatt leider etwas langsam vorwärts. Als Ausgleich dazu konnten wir allerdings unseren Plan einer Veranda verwirklichen. Für diesen Sommer habe ich somit vorerst wieder einen neuen (und sehr angenehmen) temporären Arbeitsplatz.
Soviel mal wieder von uns. Wie immer freuen wir uns auf und über eure Kommentare. Bis dahin, bleibt Gesund und kommt gut in den Sommer.