Stein für Stein, Balken für Balken, es wächst langsam aber es wächst. Unser Haus.
Wie versprochen, gibt es heute mal wieder etwas zum und über unseren Bau.
Ich fange gleich mit unserem größten Luxus an. Wir haben ein Bad und warmes Wasser aus der Leitung.
Wie bisher kommt unser Wasser aus der Quelle und läuft per Gefälle in den Wasserspeicher über der Trockentoilette.
Neu ist, dass jetzt zwischen Speicher und Hahn ein Gas-Durchlauferhitzer hängt. Dieser braucht allerdings einen Wasserdruck von mindestens 0,2 bar und dafür haben wir eine Niederdruckpumpe einbauen müssen. Die Pumpe braucht lediglich 50 Watt und springt automatisch an, wenn der Hahn aufgedreht wird.
Super Erfindung aber sie macht etwas Lärm. Ein Nachteil ist allerdings, dass alles Wasser, also sowohl Kalt- als auch Warmwasser, nun über die Pumpe laufen (damit die Mischbatterie nicht mit verschiedenen Drücken angesteuert wird). Das bedeutet, ohne Strom kein Wasser bzw. nur ein ganz dünnes Fädchen.
Die Wand hinter der Badewanne und die Ablage um das Waschbecken sind mit Tadelakt versiegelt und somit abwaschbar und wasserdicht. Der restliche Putz ist ein Kalk-Lehmputz mit dem gelöschten Brandkalk aus unserem Fass.
Die Balken sind entweder recycelt aus der Scheune oder direkt aus dem Sägewerk. Wir haben die Balken vom Sägewerk lediglich auf zwei Seiten abhobeln lassen, die anderen zwei Seiten habe ich per Hand von der Rinde befreit.
Die Bretter zum Vernageln der Zwischendecke stammen auch aus dem Sägewerk. Wir haben sie sägerau gekauft und dann eine Seite, da von unten sichtbar, abgehobelt, die Oberseite wird ja später vom Fußboden überdeckt.
Die Tür kommt übrigens aus dem Sperrmüll in Madrid und das Fenster ist eines derer, die wir vor zwei Jahren gebraucht gekauft haben, da der Vorbesitzer eher Kunststoffrahmen vorzog.
Auch der Rest der Scheune ändert sich gerade. Die notwendigen Balken für die erste Etage sind alle eingebaut und die Bretter sind alle abgehobelt und gestrichen. Sie müssen lediglich noch vernagelt werden. Durch Zufall haben wir genau im richtigen Moment noch einige uralte Kastanienbalken geschenkt bekommen, die bei einer Haussanierung im Dorf abgefallen sind. Einige habe ich gleich aufgearbeitet und mit eingebaut.
Externe Unterstützung hatten wir zum Glück auch wieder. Jana hat uns auf Workaway aufgestöbert und 2 Wochen Gesellschaft geleistet. Dankeschön Jana für deine Hilfe!
Glückwunsch zum erreichten Arbeitsstand, besonders das Bad betreffend. Regelungstechnik für Gas-Durchlauferhitzer bauen wir in Thale auch. Wwerden auch nach Algerien verkauft.Falls mal Bedarf sein solte -Fragen sind immer erlaubt. Ansonsten weiterhin gutes Gelingen. Hier sind Hitzerekorde am laufenden Band.
LG Gerd Möhring
Hallo Gerd,
dankeschön! Da fällt mir doch gleich eine Frage ein. Der Durchlauferhitzer hängt draußen in einem dafür gebauten Holzkasten (im Wind- und Sonnenschatten). Mir hat ein Installateur gesagt, daß wäre hier sicherer, zwecks Explosionsgefahr, da sich so drinnen keine Gaskonzentration aufbauen kann. Hat mir eingeleuchtet, also habe ich ihn rausgehängt. Hier wird es ja im Winter nicht so kalt, als daß uns das Wasser einfrieren würde. Jetzt benötigt er aber auch Strom, da er zum einen elektrisch zündet, zum anderen aber ein kleiner Ventilator eingebaut ist, der die Abluft rausblasen soll (oben im Abzug). Ich überlege, ob ich nicht, da ja eh außen angebaut, nicht den Ventilator abklemmen kann. Da ich nicht weiß, wie sauber die Dinger verbrennen, traue ich mich da aber nicht ran. Nicht dass sich dann in dem Kasten ein explosives Millieu aufbaut. Die Abluft riecht auf jeden Fall noch nach Gas.
Es ist wirklich schön anzuschauen, wie sie die bauliche Maßnahme immer weiter entwickelt. Die Idee mit der Außenkonstruktion geht nur so lange gut, bis wir die 0 Grad-Grenze erreichen. In Zeiten von Klimawandel nicht optimal…aber für den Übergang auf jeden Fall nutzbar.
Hallo Olga,
danke fürs Mitdenken. Die Winter hier sind für deutsche Verhältnisse mild. Wir hatten zwar schon gelegentlich eine dünne Eisschicht in den frühen Morgenstunden auf den Pfützen aber das war es dann auch. Du hast natürlich Recht, ein paar Bedenken habe ich dabei auch aber allein der Holzkasten und die windgeschütze Ecke machen sicher ein paar Grad aus. Bei unseren Zitrusfrüchten macht einzig der Windschutz im Winter schon den Unterschied, ob die Orangen/Zitronen/Mandarinen über den Winter kommen oder Frost abbekommen und bitter werden. Ist gerade die Grenze. Der Installateur, der mir den Hinweis der Aussenaufhängung gegeben hat, hat sicher auch schon ein paar Erfahrungen gemacht. Ich hoffe darauf, dass er weiß, was er tut.