Waldwechsel – die Zweite

Es sind nun bald sechs Monate, seit das Feuer den Wald um uns herum in die Kulisse eines Katastrophenfilms verwandelt hat. Aus schwarzen Berghängen wurde braune und zwischen den toten Stämmen haben sich die ersten Pflanzen durchgekämpft.

Unsere Pläne und Ideen, unser Umfeld neu zu begrünen und mit einem Mischwald zu bepflanzen, haben sich inzwischen in ein laufendes Projekt verwandelt.

Dank des Umweltvereins Vettonia, der uns dabei unterstützt, konnten wir Unmengen an Samen sammeln, Pflanzen zur Neubepflanzung bei den staatlichen Baumschulen der Extremadura beantragen sowie offiziell die Neubepflanzung der ungefähr 3 Hektar Waldfläche um uns herum beantragen. Dass wir die Fläche mit heimischen Bäumen aufforsten dürfen, haben wir Anfang Januar schriftlich bestätigt bekommen. Und so haben wir, zusammen mit einigen Mitgliedern des Vereins, unseren Freunden und Familien aus dem Dorf in den letzten Wochen begonnen, erste Abschnitte in Handarbeit vom Totholz zu befreien und Samen, wie Eicheln und Nüsse zu stecken.

Dank Eurer Unterstützung bei der Sammelaktion konnten wir uns einige Pflanzwerkzeuge kaufen. Des Weiteren können wir so zusätzliche Jungpflanzen kaufen und diese mit Schutzhülsen und anderem gegen Wildverbiss ausstatten.

Während wir uns im kleinen um das kümmern, was uns umgibt, rollen um uns herum die großen Baumerntemaschinen /Harvester und Bulldozer, um sich das Holz aus den Wäldern zu holen, was zumindest noch zu Pellets verarbeitet werden kann. Sie werden sicher noch einige Monate benötigen, um in Gänze zu beseitigen, was das Feuer verkohlt hat.

Was danach mit der Fläche von immerhin ca. 1000 ha passiert, konnte uns bisher noch niemand sagen. Die, die bereits Erfahrung mit Waldbränden in der Gegend haben, sind jedoch wenig optimistisch und denken, dass wohl einfach wieder Kiefern nachwachsen.

Um so wichtiger ist es, dass unser kleines Waldwechsel-Projekt gelingt.

Auf unserer eigenen kleine Farm sind wir noch immer dabei, das Beste aus der Situation zu machen.

Wir können jetzt, nachdem einige Zeit verstrichen ist, genau sehen, welcher Baum wie stark von den Flamen getroffen wurde. Von den 350 Bäumen auf unserem Grundstück, wurden 41 so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass wir sie kurz über dem Boden absägen mussten. Wir hoffen, dass diese neu austreiben und sie so in 10 bis 15 Jahren wieder zu neuen Bäumen heranreifen. Bei 68 weitere Bäume mussten wir die Äste bis auf den Stamm zurückschneiden. Diese treiben bereits neu aus und werden voraussichtlich in 5 bis 7 Jahren wieder Äste haben, die stark genug sind, um Oliven zu tragen. Die 20 bis 30 Obstbäume, die von der Hitze erschlagen wurden, ersetzen wir Stück für Stück auch unter dem Gesichtspunkt der klimatischen Veränderungen. So haben wir gerade 7 Pistazienbäume und einen Granatapfel geliefert bekommen und es werden sicher auch einige Obstsorten dieses Frühjahr dazu kommen.

Auch haben wir an Stelle zweier abgebrannter Olivenbäume ein neues Wasserreservoir angelegt, um in den trockenen Monaten zur Not mehr Wasser zur Bewässerung zu haben. Im Moment ist es sogar durch die anhaltenden Regenfälle im Dezember gut gefüllt. Später werden wir es noch mit einer Folie auslegen und so einen kleinen Teich daraus machen.

Es gab und gibt also wieder viel Neues zu lernen. Gerade was die Olivenbaumpflege anbetrifft, mussten wir uns wieder einiges an Ratschlägen einholen. Man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.

In diesem Sinne, bis bald, passt auf euch auf, kommt gut durch den Winter und schreibt uns!

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