aus dem Hausarrest

Irgendwie alles ziemlich verrückt. Normalerweise hatte ich vor, euch zu schreiben, was wir in den letzten Wochen auf dem Land getrieben haben und wie der Bau vorwärts geht. Das wir die Olivenbäume nach Mondstand beschnitten und mit Wurmkompost gedüngt haben. Das wir ein weiteres Stück der Scheune umgebaut und einen Stapel alter Balken wieder aufgearbeitet haben und einiges mehr.

Hätte ich mir vor 10 Tagen die Zeit zum schreiben genommen, dann wäre dieser Eintrag auch sicher so gewesen. Im Moment steht mir der Sinn allerdings nur eher beiläufig danach. Kein Wunder, bei dem Thema, was wohl im Moment die ganze Aufmerksamkeit der Menschheit auf sich zieht. Am Anfang war Corona ja nur ein Thema über ein Virus in China neben den anderen Online-Schlagzeilen wie der Heuschreckenplage in Afrika oder den katastrophalen Zuständen an der griechisch-türkischen Grenze. Doch mittlerweile hat es wohl zumindest in der westlichen Welt alles andere verdrängt. Am Anfang habe ich noch über die Maskenträger geschmunzelt. Mittlerweile habe ich auch eine auf, wenn ich in den Supermarkt muss. Schon allein deshalb, um nicht der Einzige zu sein, der keine Maske trägt.

Wir sind nun seit mehr als einer Woche in Quasi-Hausarrest. Quasi, denn Einzelpersonen dürfen zum Einkauf von Lebensmitteln und Medikamenten das Haus verlassen (mehr als eine Person im Auto ist bei Strafe verboten). Der Hausarrest selber ist wohl für uns um Welten weniger problematisch, als für die Millionen von Menschen in den Städten, die Ihre Mietwohnung nicht verlassen dürfen. Schließlich ist es Frühling und wir wohnen auf einem 2 ha Grundstück im Wald. Dank der Technik lassen sich auch die Einschränkungen der sozialen Kontakte überwinden und so geht unser Leben neben ein paar kleine Schwierigkeiten beim Organisieren von Ersatzteilen und Baumaterial eigentlich fast genauso weiter wie bisher.

Im Moment sind wir sogar zu fünft in unserer Enklave. Denn Felix, unser workaway-Helfer, ist aufgrund der Umstände auch erst einmal länger bei uns gestrandet als geplant. Eigentlich wollte er schon längst weiter ziehen doch so haben wir noch ein paar Tage bzw. Wochen mehr Hilfe bei der Arbeit und einen weiteren Mitspieler bei den Brett- und Kartenspielen am Abend.

Wohin uns diese Virus-Geschichte führt, weiß wohl bisher noch niemand.

Wir hoffen jedenfalls, dass es euch allen gut geht, ihr gesund bleibt und die Welt nicht völlig im Chaos versinkt.

Viele Grüße von uns

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4 Antworten zu aus dem Hausarrest

  1. Ralf schreibt:

    Hallo Jan,
    Gott sei Dank seid Ihr auf Eurem Torritorium geschützter als viele Andere.
    Mehr als 1 Person im Auto strafbar ist eine beeindrumckende Neuigkeit.
    Be safe. Die Devise ist: Überleben, bis ein Impfstoff oder Medikament zur Verfügung steht. Haltet durch, seif stark. Fuck China….

    • lizardfriend schreibt:

      Hallo Ralf,
      ob die Einpersonen-Regel wirklich sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Schließlich darf ich nicht mal mit meiner Familie im Auto sitzen, obwohl wir den ganzen Tag im gleichen Haus sind.
      Den Virus pauschal China in die Schuhe zu schieben, finde ich nicht richtig. Meines Erachtens nach hätte es wohl auch in jedem anderen Land losgehen können und ich glaube, kein Land der Welt ist bisher auf solch einen Ausbruch vorbereitet gewesen. Interessant ist aber, wieviel Virus der Kapitalismus aushält.

      • rs01webde schreibt:

        Deine Meinung bzgl. China ehrt Dich, aber nach den mittlerweile vorliegenden Erkenntnissen ist es kein Wunder, dass das Virus von dort stammt.
        Es ist schon viel darüber berichtet und geschrieben worden und hier ist nicht der Ort, das alles zu wiederholen. Jedoch, meine Meinung steht.

  2. Gerd Möhring schreibt:

    Hallo Jan, danke für Dein Update. Eine interessante und vernünftige Meinungsäußerung, die ich voll unterschreibe.
    Dir und Deiner Familie alles Gute, bleibt gesund und macht das Beste draus. Im Vergleich zu dem was sich in anderen Gegenden in Spanien derzeit entwickelt, dürftet ihr hoffentlich deutlich weniger gefährdet sein. Wir sind der Meinung, dass hier in Deutschland viel Richtiges zur Eindämmung entschieden worden ist. Hoffen wir auf baldige Entwarnung für uns alle in Europa.Weiterhin Fortschritte bei Euren Projekten.
    Beste Grüße von uns hier aus Weddersleben

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